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Über Das Rheingold
La Monnaie bietet den Kongressteilnehmern Plätze der Kategorie A, B oder C für zwei Vorstellungen an: entweder für die Freitagabendvorstellung um 19.00 Uhr oder für die Sonntagnachmittagsvorstellung um 15.00 Uhr (begrenzte Anzahl von Plätzen am Sonntag).
Die Teilnehmer des Kongresses nutzen eine Priorität bis zum 23. Mai 2023. Orte werden in der Reihenfolge der Ankunft von Bestellungen zugewiesen.
Das Rheingold
Musikalische Leitung : Alain Altinoglu
Regie : Roméo Castellucci
Preis der Plätze
Kategorie A : €152
Kategorie B : €134
Kategorie C : €120
Dauer : 2 Stunden 40
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Wir schreiben das Jahr 1876. Es ist Sommer. Ein entscheidendes neues Kapitel der Operngeschichte wird geschrieben… Die Premiere von Der Ring des Nibelungen, Richard Wagners Tetralogie, am Festspielhaus von Bayreuth, einem eigens für die Aufführung des Opus magnum des Komponisten errichteten Saal, war eine echte ästhetische, philosophische und vor allem künstlerische Revolution. Mit diesem „Bühnenfestspiel“, das die vier Opern Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung umfasste, verwirklichte Richard Wagner seine neue Vision der Oper als Kunst.
Auch heute noch stellt die Inszenierung des Rings eine Herausforderung für jedes modern Opernhaus dar. La Monnaie ist im Begriff, sie zum ersten Mal seit den 1980er Jahren anzunehmen, auf Betreiben von zwei Galionsfiguren ihrer Künstlerfamilie, die erstmals ihre Kräfte vereinen werden: der Dirigent Alain Altinoglu und der Regisseur Romeo Castellucci. Die beiden werden im Rahmen von vier über zwei Spielzeiten verteilten Produktionen zum ersten Mal mit diesem Opernmonument konfrontiert sein.
DAS WERK
Das Rheingold, als erster Teil des Projekts (oder Vorabend) konzipiert, ist ein musikalischer wie auch erzählerischer Prolog zum Rest der Tetralogie. Sowohl das Rheinmotiv, das zu Beginn der Partitur an Kraft gewinnt, als auch alle anderen Szenen geben den Ton für die drei folgenden Musikdramen an. In der Geschichte von Das Rheingold geht es um das in den dunklen Gewässern des Rheins schlafende Gold, das durch seine verschiedenen Besitzer (der Zwerg Alberich, der Gott Wotan und die Riesenbrüder Fasolt und Fafner) Unheil über die Welt bringt. Für dieses und die drei anderen Werke schöpft Wagner seine Inspiration aus der nordischen (germanischen und skandinavischen) Mythologie und dem deutschen Nibelungenlied und bringt dabei insgesamt vierunddreißig Figuren zusammen, die gemeinsam erzählen, wie die Welt durch den Verzicht auf Liebe zugunsten des Strebens nach Macht zugrunde geht.
Für den Ring schrieb Wagner seine vier Libretti in umgekehrter chronologischer Reihenfolge. Obwohl Das Rheingold das erste der vier Dramen ist, verfasste Wagner das Libretto zuletzt, komponierte aber als erstes die Musik dazu. Das Rheingold ist zudem das erste Stück, in dem Wagner die theoretischen Prinzipien seiner Schrift Oper und Drama (1851) anwenden konnte.
Für viele Musikwissenschaftler handelt es sich sogar um das Werk, in dem er es am konsequentesten getan hat.
Wagner zog den Begriff Musikdrama dem der Oper vor, die ihm zufolge eine Gattung bezeichnete, in der die Musik auf Kosten der Dramaturgie Gegenstand des Ausdrucks geworden war. In seinen Augen müssen alle künstlerischen Formen – Musik, Theater und Poesie – vereint sein, um ein Drama zu schaffen. Wagners Libretti messen den Worten im theatralischen und musikalischen Ausdruck entscheidende Bedeutung bei. Um in dieser kolossalen Partitur eine sprachliche Einheit zu erreichen, hat der Komponist die Dominanz der Stimme und damit der Sängerinnen und Sänger ausgehoben. Der spontane, vokale Ausdruck hat im Übrigen keine Melodie: Er steht ganz im Dienste der Sprache. Bei diesem neuen Ansatz spielt das Orchester eine maßgebliche Rolle, nämlich die des Erzählers, wie der Chor im antiken griechischen Theater.
In seiner Inszenierung fasst Romeo Castellucci Wagners Ring nicht als einheitliches Ganzes auf, sondern ordnet jedem Teil eine eigene ästhetische Form zu, die den Kern des Dramas offenbart. Seine durchdachte, symbolische Interpretation von Das Rheingold kombiniert natürliche Elemente und Abstraktion und führt das Werk so zu seinem eigentlichen Wesen zurück. Er lädt das Publikum ein, sein eigenes Verständnis von dem Stück zu entwickeln. Dabei behandelt der Regisseur alle Protagonisten mit der gleichen Aufmerksamkeit und ohne Ironie, er unterstreicht ihre tiefen Sehnsüchte, die Gefühle und Gedanken, die sie bewegen: absolute Liebe und das Streben nach Macht.
KÜNSTLERTEAM
Unser Musikdirektor Alain Altinoglu ist mit Wagners Werk bestens vertraut. Wir erinnern uns an seine bemerkenswerten Interpretationen von Lohengrin (2018), Tristan und Isolde (2019) und Parsifal (2022) in konzertanter Version, alle drei an unserem Theater. Im Jahr 2015 hat er anlässlich einer Reihe von Lohengrin-Aufführungen als erster französischer Dirigent nach Pierre Boulez eine Produktion in Bayreuth dirigiert. Nun wagt er sich mit dem Symphonieorchester von la Monnaie in die Mäander von Wagners Opus magnum und leitet damit eine entscheidende neue Etappe auf der musikalischen und künstlerischen Reise ein, die er 2016 mit „seinen“ Musikerinnen und Musikern angetreten hat.
Der Gesamtkünstler und Kunstphilosoph Romeo Castellucci, ein wohlbekanntes Gesicht an la Monnaie, wird die Inszenierung, die Gestaltung der Bühnenbilder und Kostüme sowie die Beleuchtung dieser Produktion übernehmen. Seit seinem Debüt auf unserer Bühne 2010 mit Parsifal hat er unserer Geschichte mit unvergesslichen Aufführungen von Orphée et Eurydice (2014), Die Zauberflöte (2018), Jeanne d’arc au bûcher (2019) und Requiem (2022) seinen Stempel aufgedrückt.
Castellucci wird erneut von der belgischen Choreografin Cindy van Acker begleitet, die bereits für Parsifal und Die Zauberflöte mit ihm zusammengearbeitet hat. Des Weiteren stehen ihm der Dramaturg Christian Longchamp, die Szenografin Paola Villani, die Kostümbildnerin Theresa Wilson und künstlerische Mitarbeiterin Maxi Menja Lehmann. Die Besetzung umfasst mehrere Spezialisten des Wagner-Repertoires, die schon in anderen
Produktionen an la Monnaie aufgetreten sind. Der Bassbariton Gábor Bretz, der sein Debüt in der Rolle des Wotan gibt, hat bereits 2018 bei uns die Rolle des Sarastro in Die Zauberflöte von Castellucci interpretiert. Er stand schon in einer anderen Wagner-Rolle auf unserer Bühne, als Heinrich der Vogler in Lohengrin, ebenfalls im Jahr 2018. Auch Andrew Foster-Williams kehrt für Das Rheingold an la Monnaie zurück, wo er erstmals 2019 für sein Debüt in der Rolle des Kurwenal in Tristan und Isolde aufgetreten ist. Er wird dem Gott Donner seine Stimme leihen.
In dieser Produktion sahen wir auch Andrew Foster-Williams, der ein Jahr später in La Monnaie sein Rollendebüt als Kurwenal in Tristan und Isolde (Wagner) gab. Er wird nun die Rolle des Donner darstellen.
Unser Froh, der Tenor Julian Hubbard, ist seit über zehn Jahren regelmäßig zu Gast an la Monnaie, unter anderem in der letzten Saison, wo er die Titelrolle in unserer konzertanten Version von Parsifal (Wagner) sang. Auch in dieser Spielzeit wird er bei uns auftreten und zum zweiten Mal Peter Quint in The Turn of the Screw interpretieren. Nicky Spence, der in die Rolle des Loge schlüpfen wird, gab sein Debüt an la Monnaie vor zehn Jahren als Steva Burya in Jenůfa. Auch in anderen Brüsseler Produktionen hat er große Erfolge errungen, insbesondere 2019 in Das Märchen vom Zaren Saltan (eine Rolle, die er auch in dieser Saison übernimmt) oder 2023 in der Titelrolle von Nos.
Die Göttinnen Fricka und Freia werden von der kanadischen Altistin Marie-Nicole Lemieux und der Sopranistin Anett Fritsch verkörpert. Lemieux war schon häufig auf der Bühne von la Monnaie zu hören, unter anderem in Un ballo in maschera (2015), Œdipe (2011) und Pelléas et Mélisande (2008). Anett Fritsch gab ihr Debüt in unserem Haus 2013 in der Rolle der Fiordiligi in Così fan tutte. Außerdem begrüßen wir ein weiteres Mal Nora Gubisch, die bereits als Brangäne in Tristan und Isolde glänzte, in der Rolle der Erda, und Scott Hendricks, der Alberich verkörpern wird. Seit seinem Debüt in der Titelrolle von Macbeth (2010) ist der amerikanische Bariton schon mehrmals an la Monnaie aufgetreten, zuletzt inNOS.
Neben Peter Hoare in der Rolle des Mime kehrt auch Ante Jerkunica an la Monnaie zurück, nicht nur für die Titelrolle im Märchen vom Zaren Saltan, sondern auch als Fasolt. Sein Bruder Fafner wird von Wilhelm Schwinghammer interpretiert, der eigentlich schon 2020 als Gurnemanz in unserer Wiederaufführung des Parsifal von Castellucci, die wegen der Pandemie abgesagt wurde, auf unserer Bühne hätte stehen sollen. Die Sopranistin Eleonore Marguerre, die bereits 2017 und 2018 in Foxie ! und Frankenstein an la Monnaie aufgetreten ist, wird die Rolle der Woglinde spielen, neben der Mezzosopranistin Jelena Kordić , die am Nationaltheater von Mannheim schon Erfahrung mit Wagner-Opern (Die Walküre und Götterdämmerung) gesammelt hat und bei uns ihr Debüt als Wellgunde geben wird. Mit der Rolle der Flosshilde wird Christel Loetzsch betraut, die das Brüsseler Publikum bereits im Jahr 2019 in Macbeth Underworld bewundern konnte.
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